Nr. 15 - Freilauf

Welcher Hundehalter träumt nicht davon, ohne Leine entspannt und sicher mit seinem Hund spazieren zu gehen? Es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam durch die Natur zu streifen und die Seele baumeln zu lassen. Voraussetzung ist, dass der Hund ansprechbar bleibt und sich und andere nicht gefährdet. Ein guter Freilauf ist keine Frage von Glück oder Zufall. Wenn wir verstehen, welche Komponenten dazu beitragen, können wir systematisch auf mehr Freiheit hinarbeiten.

Grundvoraussetzung ist die Beziehung zwischen Hund und Mensch. Wenn ein Hund seinen Menschen als kompetenten Entscheidungsträger ernst nimmt, ist es deutlich wahrscheinlicher, dass er auch bei starken Reizen ansprechbar bleibt und die Ansagen seines Menschen akzeptiert, als wenn das nicht der Fall ist. Das heißt, dass wir zunächst im ganzen Alltag sicherstellen müssen, dass wir Zugriff auf das Verhalten unseres Hundes haben, ihn also rein kommunikativ, ohne Einsatz von Leine oder Körperkraft, in seinen Handlungen unterbrechen können. Ebenso müssen wir den Hund jederzeit mit wenig Aufwand zu uns rufen können.

Diese Dinge klären wir zuerst an der kurzen Leine am Halsband, bevor wir uns über eine längere Leine am Geschirr in Richtung Freiheit arbeiten. Nach dem Prinzip „Von innen nach außen“ beginnen wir in unserem Nahbereich damit, dass wir eine gute Leinenführigkeit, also echte Orientierung am Menschen und Gelassenheit im Umgang mit Außenreizen herstellen. Dann vergrößern wir den Radius nach und nach und legen bei jedem Schritt weiterhin Wert auf Kontakt und Weichheit.

Natürlich spielen beim Thema Freilauf viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Rasse, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und vergangene Erfahrungen. Ein Hund, der bereits Jagderfolg hatte wird es auf dem Weg in die Freiheit natürlich schwerer haben als andere. Trotzdem können wir kontinuierlich darauf hinarbeiten.

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