Hunde natürlich führen

Grundsätzlich unterscheide ich bei der Arbeit mit Hunden drei große Bereiche, die aufeinander aufbauen:

Erziehung

Eine gute Erziehung ist für jeden Hund wichtig, der mit Menschen lebt - unabhängig davon, wer er ist und welche Anforderungen an ihn gestellt werden.

Unter Erziehung verstehe ich alles, was ein Hund lernen muss, um in seiner Umwelt und seiner sozialen Gruppe klarzukommen, also z.B. kommunikative Fähigkeiten, Regeln im Umgang mit Sozialpartnern, Impulskontrolle, Selbstregulation und sein Status in der Gruppe.

Grundausbildung

Neben einer guten, respektvollen Beziehung zwischen Hund und Mensch gibt es einige nützliche Ausbildungselemente, die uns den Alltag erleichtern können, wenn wir sie sauber aufbauen.

Ob ein Mensch-Hund-Team Hörzeichen nutzen möchte oder nicht und welche sinnvoll sind, ist eine ganz individuelle Entscheidung.

Spezielle Ausbildung

Basierend auf einer guten Erziehung und Grundausbildung, gibt es viele schöne gemeinsame Aktivitäten für Hund und Mensch.

Dazu zählen zum Beispiel Sport mit dem Hund, Tricktraining, Such- und Apportiertraining und vieles mehr.

Sind die Aktivitäten passend gewählt, können wir den Hund damit körperlich und geistig sinnvoll fördern und fordern.

 

Überblick bewahren

Die Welt der Hundeerziehung ist ein vielfältiges, oft verwirrendes Pflaster. Jeder hat eine andere Meinung und es gibt oft Diskussionen und Streitigkeiten. Das liegt sehr oft daran, dass die Menschen aneinander vorbeireden. Gerade Erziehung und Ausbildung werden oft verwechselt und so kommt es schnell zu Missverständnissen.

Diese Grafik soll euch ein wenig dabei helfen, all die Infos, die ihr bekommt zu sortieren und einen Überblick zu bekommen.

Ein Beispiel

Wenn ich erfolgreich Agility mit meinem Hund trainieren möchte (blauer Ring), setzt das u.a. voraus, dass er “gelernt hat, zu lernen” (grüner Ring). Außerdem setzt es voraus, dass mein Hund mich als Entscheidungsträger ernst nimmt (Status in der Gruppe), mit Umweltreizen und anderen Lebewesen umgehen kann, eine gute Impulskontrolle hat und mit mir im Gespräch ist (rote Ringe). Hapert es an einem oder mehreren dieser Elemente, werde ich auch beim Training nur bedingt Erfolg haben, weil mein Hund sich nicht auf mich und seinen Job konzentrieren kann, sondern allerlei eigene Ideen hat, denen er lieber nachgeht. Wenn ich nicht Unmengen an Energie verschwenden möchte, um über diese Probleme hinweg zu trainieren, sollte ich sie zuerst in Angriff nehmen, bevor ich mich wieder irgendwelchen Ausbildungselementen widme.