Neujahrs-Shooting in Coburg

Dieses Jahr haben wir Sylvester bei meinen lieben Freundinnen Nici und Resi von Theresas Halsbandflechterei in Coburg verbracht. Es war ein klassisches „Hundesylvester“ mit diversen Anti-Feuerwerk-Maßnahmen, leckerem Raclette und in Decken eingekuschelten Vor-Feuerwerk-Angst-hab-Hunden. Zum Glück waren das nur zwei der sieben anwesenden Nasen – keine schlechte Quote!

Am nächsten Tag sind wir am Nachmittag in die Coburger Innenstadt gefahren, um ein Fotoshooting mit unseren nagelneuen Rudelhalsbändern zu machen, die Resi für uns geflochten hat und noch ein bisschen „weihnachtlich angehauchtes Abendlicht in der Stadt“ einzufangen.

Über drei Stunden waren wir unterwegs, haben ganz viel mit verschiedenen Perspektiven und Kulissen herumexperimentiert und wurden sogar von diversen Passanten fotografiert. Da ist mir erst bewusst geworden, wie außergewöhnlich das ist, was meine Hunde da leisten und wie stolz ich auf sie sein kann. Bei dem Vorschlag „Shooting in der Innenstadt mit allen vier Hunden“ habe ich keine Sekunde in Frage gestellt, ob das klappen könnte.

Für mich war selbstverständlich, dass das kein Problem sein wird und das, obwohl es mir in den letzten Wochen gar nicht gut ging und ich extrem viel an mir und meiner Kompetenz, mein Rudel zu führen, gezweifelt habe und ich gar nicht mehr weiß, wann ich zuletzt mit ihnen in der Stadt war – schon gar nicht mit allen gleichzeitig.

Und dann denke ich nicht mal für eine Sekunde über diese Tatsachen nach, weil wir eine klare Mission haben und wir machen einfach unser Ding. Und dann steht Lexi auf einer Mauer, die anderen sind im Hintergrund abgelegt und neben uns laufen lauter Leute und Hunde vorbei und es ist uns einfach egal. Ein Mann mit fünf tobenden, mordlustig klingenden Chihuahuas läuft an uns vorbei? Meine vier schauen nur pikiert und sehen mich an als wollten sie fragen: „Was haben DIE denn für ein Problem?“ Sam soll, eingebettet in einen riesigen Weihnachtsbaum, schmachtend zu mir hochkucken? Das kann er den ganzen Tag! No problem!

Egal, welche Aufgabe wir ihnen stellen – sie sind voll bei der Sache und geben ihr Bestes. Millimetergenau lassen sie sich von mir dirigieren und positionieren. Drei. Ganze. Stunden lang. Wir kriegen gar nicht mit, wie die Zeit vergeht und erst ganz am Schluss merkt man, dass sie etwas müde und unkonzentriert werden.

Warum genau mach ich mir eigentlich immer so viele Gedanken? Warum glaube ich im Alltag immer wieder, ich wäre nicht gut genug, um vier Hunde zu führen? Warum denke ich, ich könnte mich nicht auf meine Vier verlassen oder, dass ich alles falsch machen würde? Man, man, man…

Zum Glück habe ich tolle Freunde, die mir dann regelmäßig in den Allerwertesten treten und jetzt haben wir auch noch viele großartige Fotos, um uns an diesen Ausflug zu erinnern. Vielleicht hilft mir das ja dabei, in zukünftigen „Alles ist doof“-Phasen schneller wieder zu glauben, was für ein tolles Rudel ich eigentlich habe und dass all die Arbeit und Mühe, die ich in sie gesteckt habe nicht umsonst war.

Ich bin stolz auf euch, Bande!

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Von Verletzlichkeit und kleinen Geschenken

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